Menü
Service
Mein Handschuhhaus

Mein Handschuhhaus

Meike N. sanierte in Berlin ein Reihenhaus aus den 50er Jahren

Der Charme von gestern: Im kleinen Reihenhaus wurde entkernt und modernisiert
Der Charme von gestern: Im kleinen Reihenhaus wurde entkernt und modernisiert

Unser kleines Reihenhaus fand ich über ein Immobilienportal. Wir wollten in unserem Berliner Umfeld nah der Familie bleiben, suchten gezielt. Intensiv hatten wir uns mit Bauen und Sanieren beschäftigt, unsere Wünsche und Bedürfnisse erforscht. Wir fragten uns, was brauchen wir, und welche Fachleute sollten wir heranziehen? Danach fiel es nicht schwer, uns für das wirklich kleine Haus aus den 50er Jahren zu entscheiden. Es hat 63 qm Wohnfläche auf zwei Etagen. Ich nenne es mein Handschuhhaus.

Was geht, was geht nicht?

Luftigeres Wohngefühl: Trennwände werden herausgerissen
Luftigeres Wohngefühl: Trennwände werden herausgerissen

Uns war klar, es war viel zu machen. Und mir war klar, ich – beruflich weniger belastet als mein Mann – werde mich darum kümmern. Im Haus fanden wir den Standard der 50er Jahre vor mit Wasserboiler, ungeschützten Rohren, alter Elektrik mit Drehknöpfen. Alles war verbaut und dunkel, die Wände hatten braune Fliesen und Blumentapete. In den Ecken zeigte sich Feuchtigkeit.

Von der Idee eines Dachausbaus mussten wir uns verabschieden, eine durchgehende, nicht extra zu belastende Betonplatte über vier Häuser und wenig stabile Dachsparren standen dem entgegen. Zentimetergenau war bei dem knappen Raum zu planen, schließlich wollten wir auch zwei Bäder unterbringen. Es war ein Geduldsspiel herauszufinden, was geht und was nicht. Zum Glück habe ich ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Das reichte aber nicht. Wir wollten Klarheit über den Bestand.

Ohne Hilfe geht es nicht

Trockener Bodenaufbau: Zusätzliche Feuchtemessung über ein Kontrollloch im Fußboden
Trockener Bodenaufbau: Zusätzliche Feuchtemessung über ein Kontrollloch im Fußboden
Intakte Fassade: Feuchtigkeit von außen wird kontrolliert
Intakte Fassade: Feuchtigkeit von außen wird kontrolliert

Freunde hatten schon mit dem Bauherren-Schutzbund gebaut und empfahlen uns diesen. Wir trennten uns mit der Unterstützung eines BSB-Vertrauensanwalts vom Architekten, denn es wurde offensichtlich, dass wir andere professionelle Hilfe brauchten. Diese Erfahrung hat uns Zeit und Geld gekostet. Doch bald hatten wir einen in der Altbaumodernisierung erfahrenen BSB-Bauherrenberater zur Seite. Dieser Fachmann beurteilte den Zustand des Hauses. Er kontrollierte die Statik, gab, weil sich Probleme andeuteten, Hinweise auf Sonderfachleute, die das prüfen sollten. Zudem empfahl er ein Schadstoffgutachten des Dachstuhls. Er untersuchte, ob Nässe im Boden steckt und welchen Umfang sie in den Ecken hatte. 19 Mängel hielt er in einem Mängelprotokoll fest. Damit konnten wir abschätzen, was auf uns zukommt. Wir vereinbarten mit ihm, dass er als unabhängiger Experte entscheidende Bauabschnitte einer Qualitätskontrolle unterzieht. Ein Maßnahmenkatalog wurde erarbeitet. So kam die Sanierung in Fluss.  Sie sollte uns noch ein gutes Jahr in Atem halten – länger, als wir ursprünglich vermuteten.

Ein neues Innenleben

Weniger Geräusche von nebenan: Im Wohnzimmer wird eine Akustikwand eingezogen.
Weniger Geräusche von nebenan: Im Wohnzimmer wird eine Akustikwand eingezogen.
Badkomfort im Obergeschoss: Rohre werden neu verlegt.
Badkomfort im Obergeschoss: Rohre werden neu verlegt.

Wir schauten uns bei Nachbarn um. Wer hat schon mit wem gebaut? Handwerker verpflichteten wir über Mund-Propaganda, suchten einen Bauingenieur für die weitere Planung der Arbeiten. Innen wurde entkernt, wir ließen Wände rausreißen, legten die Treppe frei. Eine Akustikwand im Wohnzimmer wurde eingezogen, sie mindert die Geräusche vom Nachbarn. Bei diesen nicht unkomplizierten Arbeiten auf engem Raum schaute unser Bauherrenberater auf die fachlich richtige Ausführung. Wichtig war uns, dass Feuchtigkeit beseitigt wurde. Der BSB-Experte sorgte dafür, dass die Außenwände auf aufsteigende Feuchtigkeit untersucht wurden und nahm zusätzliche Feuchtemessungen im Bodenaufbau vor.  

Alle Fußböden wurden mit Fließestrich neu aufgebaut, das Linoleum durch modernen Vinylbelag ersetzt. Völlig neu wurden Rohre und Heizkörper verlegt. In den alten Vorratskeller ließen wir ein Bad, ein Gästezimmer und einen Werkstattbereich einpassen, im Obergeschoss wurden ein WC und eine bodengleiche Dusche eingebaut. Beim Anschluss der Medien und auch der Terrassentür hatte unser Bauherrenberater ein wachsames Auge auf die Abdichtungen. Telefonische Tipps bekam ich von ihm, wenn ich sie brauchte. Er half bei der Koordinierung der Handwerker und gab ihnen Hinweise, um Baumängel zu vermeiden. Als der Bau ins Stocken geriet, weil die Handwerker wegblieben, sorgte er mit fachlich klaren Ansagen dafür, dass es weiterging.

Passgenaue Lösungen auf begrenztem Raum

Mein Handschuhhaus
Licht und Offenheit: Der Wohnbereich ist großzügiger geworden.

Vorhandenen Raum nutzen wir maximal. Dabei müssen minimale Lösungen reichen – in der Küche rollbare Möbel, ein aufzuhängendes Induktionskochfeld, im Schlafzimmer der Verzicht auf Schränke, auf dem Dachboden Abstellfläche, Bücherregale und Bügelstation. Wir machten einen radikalen Schnitt, trennten uns von vielen Dingen. Letztlich entschieden wir uns noch dafür, das Dach neu decken und Dachfenster einbauen zu lassen. Dieses Problem haben wir nicht auf später verschoben, schließlich waren wir mitten drin im Bauen. Zudem holten wir den Rat der Polizei zur Einbruchsicherheit ein. Sie empfahl uns konkrete Maßnahmen fürs Haus und machte uns auf die dafür existierende KfW-Förderung aufmerksam.

Fachliche Klasse und psychologische Weitsicht

Ich war ständig auf der Baustelle, probierte mich bei einigen handwerklichen Tätigkeiten aus, erlitt dabei auch einen Unfall. Ich fungierte als Koordinatorin, Managerin und Visionärin. Und fühlte mich bei all dem Stress sicher mit dem BSB-Bauherrenberater an der Seite. Unser Zusammenspiel war optimal, wir haben bestens kommuniziert. Er bewies bei allem psychologische Weitsicht, vor allem in Konfliktsituationen. Ohne den BSB-Bauherrenberater, da bin ich mir sicher, wäre etwas danebengegangen.

Es war die beste Entscheidung

Schmales Handschuhhaus: Terrasse und Garten harren noch der Vollendung.
Schmales Handschuhhaus: Terrasse und Garten harren noch der Vollendung.

Schaue ich vier Jahre nach unserem Entschluss, ein altes Reihenhaus zu kaufen, zurück, weiß ich, es war eine gute Entscheidung. Wir haben mit unserem Handschuhhaus einen neuen Mittelpunkt für die Familie geschaffen – auch wenn ich noch an der endgültigen Einrichtung knobele, die Terrasse auf Vollendung wartet und der Garten neu angelegt werden muss. Denn ein von mir beauftragtes  Bodengutachten ergab, dass der Boden kontaminiert ist. Unsere Reihenhaussiedlung entstand auf dem Gelände einer alten Pulverfabrik.

Die beste Entscheidung aber war, den unabhängigen Bauherrenberater zu verpflichten. Ja, ich werde schon gefragt, ob das Ganze nicht so schon genug gekostet hat. Aber ich wollte Sicherheit. Dafür waren die im Übrigen moderat ausfallenden Beratungshonorare gut angelegtes Geld. Die BSB-Begleitung hat gewährleistet, dass der Bau klappt. Deshalb empfehle ich diese unbedingt.

Aufgeschrieben von Bettina Erdmann