Statement des Bauherren-Schutzbundes zur Einführung des KfW-Förderprogramms „Jung kauft Alt“
Berlin. Der Bauherren-Schutzbund blickt skeptisch auf die Einführung des neuen KfW-Förderprogramms „Jung kauft Alt“ für Immobilienerwerber. In seinem Statement zweifelt Geschäftsführer Florian Becker an der Wirksamkeit des Programms und warnt vor Verbraucherrisiken, die durch das Programm entstehen könnten.
Becker erklärt: „Die neue Förderung soll Familien mit kleinen und mittleren Einkommen den Kauf und die Modernisierung von sanierungsbedürftigen Altbauten erleichtern. Doch die strengen Förderkriterien und die hohen Anforderungen an die Energieklasse werden das Vorhaben in der Praxis erschweren und somit die Wirkung des Programms erheblich abschwächen.
Besonders problematisch ist der finanzielle Druck, den das Programm auf Familien ausübt. Die Vorgabe, Gebäude der schlechtesten Energieklassen F, G oder H innerhalb von nur 4,5 Jahren vollständig auf den hohen Energieeffizienzstandard 70 EE zu sanieren, wird die meisten überfordern. Die sehr umfangreiche Sanierung muss fast auf einmal vollständig gestemmt werden, Zeit zur finanziellen Erholung bleibt kaum – eine Herausforderung, die viele Familien nicht bewältigen können. Somit wird das Programm unattraktiv und stellt sogar ein Risiko dar, sollte man die strengen Fördervorgaben nicht erfüllen können und Rückzahlungsansprüche entstehen.
Für ein bedarfsgerechtes Programm wären ein praxistauglicherer Rahmen und flexiblere Erfüllungsfristen nötig. Der energetische Standard ist zu hoch, die Zeitspanne zu kurz. Entscheidend sollte sein, dass ein altes, ineffizientes Haus modernisiert, energetisch spürbar verbessert und erhalten wird“, so der BSB.