Vertrauenskrise bei Bauherren spitzt sich zu – Mehrheit sieht Verschlechterung bei Wohneigentumsförderung
Berlin. Die aktuellen Rahmenbedingungen für den Erwerb von Wohneigentum werden von einem Großteil der Bevölkerung als zunehmend problematisch wahrgenommen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Bauherren-Schutzbundes e.V. (BSB). Dabei geben 44 Prozent der befragten Mieterinnen und Mieter, die sich vorstellen könnten, ein Eigenheim zu bauen oder zu kaufen, an, dass sich die Bedingungen für die Bildung von Wohneigentum unter der aktuellen Bundesregierung verschlechtert haben. Nur 7,3 Prozent nehmen eine Verbesserung wahr.
Stillstand wird als Rückschritt empfunden
Während 35,5 Prozent der Befragten die Bedingungen als gleichbleibend einschätzen, zeigt der hohe Anteil negativer Einschätzungen, dass fehlende spürbare Verbesserungen zunehmend als Rückschritt wahrgenommen werden. Selbst in einem politisch weitgehend unveränderten Umfeld, ohne neue Fördermodelle oder Reformen, wächst offenbar die Resignation. 13,2 Prozent der Teilnehmenden gaben an, sich nicht sicher zu sein – ebenfalls ein Zeichen wachsender Unsicherheit.
Zunehmender Vertrauensverlust in die Politik
„Diese Zahlen sind ein deutliches Warnsignal“, sagt Erik Stange, Sprecher des BSB. „Offenbar verlieren viele Menschen den Glauben daran, dass sich die politischen Rahmenbedingungen zeitnah verbessern werden. Wer sich heute noch vorstellen konnte, Wohneigentum zu schaffen, denkt morgen vielleicht schon darüber nach, den Plan ganz aufzugeben.“ Diese Entwicklung berge akute Gefahren für die Zukunft des Wohnungsbaus in Deutschland: Viele potenzielle Bauherren könnten sich endgültig gegen die Realisierung ihrer Pläne entscheiden. Damit drohe ein weiterer Rückgang der privaten Bauaktivität – und das in einer Zeit, in der jeder zusätzliche Wohnraum dringend benötigt wird.
Konsequenzen für den Wohnungsmarkt
Die Politik müsse erkennen, welch psychologische Wirkung Stillstand oder mangelnde Transparenz bei den Bürgerinnen und Bürgern auslöst. „Wenn selbst konstante Bedingungen zu einem Gefühl der Verschlechterung führen, spricht das für eine tiefe Unzufriedenheit und für einen wachsenden Vertrauensverlust in einen politischen Richtungswandel beim Thema Wohneigentum“, so Stange.
Der BSB fordert daher ein deutliches und entschlossenes politisches Signal, das einen erkennbaren Richtungswandel einleitet – durch wirksame Förderinstrumente und eine motivierende Baupolitik, die wieder Perspektiven schafft.
Pressegrafik

Downloads
Pressegrafik
Pressegrafik Download | 2 MB