
Reform der Grunderwerbsteuer
Wie wir private Bauherren durch eine Reform der Grunderwerbsteuer wesentlich entlasten wollen.
Steigende Immobilienpreise, hohe Rohstoffkosten, Materialknappheit: Die Hürden für privates Bauen und Modernisieren sind in den vergangenen Jahren immer höher geworden. Vor allem Familien mit niedrigeren und mittleren Einkommen können ihren Traum vom Eigenheim kaum noch verwirklichen. Eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag des BSB bestätigt: 88 Prozent der befragten Eigenheimbesitzer und angehenden Bauherren geben an, sich Bauen bald nicht mehr leisten zu können. Knapp die Hälfte der Befragten sieht aber zugleich in steuerlichen Erleichterungen ein geeignetes Mittel, um die Preisschraube zu lockern.
Steuerbelastungen in der Größenordnung eines Mittelklassewagens
Die zurzeit übliche Grunderwerbssteuer von 5 bis 6,5 Prozent sorgt beim Haus- oder Wohnungskauf für hohe Nebenkosten: In manchen Regionen Deutschlands liegt die Belastung schnell im Bereich eines gebrauchten Mittelklassewagens. Eine Reform der Steuer kann entscheidend dazu beitragen, selbstnutzende Privatkäufer zu entlasten. Konkret schlagen wir vor, auf die ersten 200.000 Euro des Kaufpreises keine Steuer mehr zu erheben. Auf die zweiten 200.000 Euro sollen 3 Prozent anfallen, auf die dritten 6 Prozent Grunderwerbsteuer, darüber hinaus 8 Prozent erhoben werden. Diese soziale Staffelung der Grunderwerbsteuer würde Bauherren mit niedrigeren und mittleren Einkommen bei der Eigentumsbildung entlasten – ohne dass wichtige Steuereinnahmen verloren gingen. Gleichzeitig ließe sich die Benachteiligung von privaten Immobilienkäufern gegenüber großen Immobilienunternehmen verringern, die mithilfe sogenannter Share Deals die Grunderwerbsteuer nahezu gänzlich umgehen können.
Wir sind uns sicher: Unter den richtigen Rahmenbedingungen können auch private Bauherren und Modernisierer einen wichtigen Beitrag zur Lösung aktueller wohn- und klimapolitischer Herausforderungen leisten. Auch deshalb sollten wir den Weg ins Eigenheim weiter erleichtern.