Bauqualität durch Baubegleitung sichern
Ein Hausbau ist komplex. Deshalb sind eine Baubegleitung und eine Qualitätskontrolle notwendig. Wer den Prozess aufmerksam überwacht, kann Mängel rechtzeitig erkennen und so einem Bauverzug vorbeugen.
Weitere Artikel zur Serie "Baumängel
Teil 2: Vorgehen bei Baumängeln
Teil 3: Die zehn häufigsten Baumängel
Die hohe Komplexität eines Eigenheim-Projekts macht eine Baubegleitung und angemessene Qualitätskontrolle notwendig. Wer den Bauprozess aufmerksam überwacht, kann Mängel rechtzeitig erkennen und einen Bauverzug vorbeugen. Bauherren sollten ihr Bauprojekt nicht aus den Augen verlieren, regelmäßig die Baustelle besuchen und die Baufortschritte prüfen. Die meisten privaten Bauherren stoßen bei der Baubegleitung an ihre fachlichen Grenzen. Daher sollten sie sich durch unabhängige Berater und ihrem Fachwissen und Erfahrungen dabei unterstützen lassen, die Qualität am Bau zu sichern.
Checkliste Pflichten des Bauherrn
Kontrolle durch den Bauherrn
Zu den Rechten und Pflichten eines Bauherrn gehört, regelmäßig auf der Baustelle zu erscheinen und den Baufortschritt persönlich zu verfolgen. Er sollte die Bauzeiten kennen, kontrollieren und auf einen Verzug hinweisen. Er sollte wissen, wann welche Nachweise und Unterlagen vorzuliegen haben und darauf achten, dass er alle technischen Unterlagen zu seinem Haus erhält. Bei Abweichungen von vertraglichen Vereinbarungen ist er berechtigt, auf Erfüllung der vereinbarten Vertragsinhalte zu bestehen und auf Mängel hinzuweisen.
Baubegleitung durch Experten
Um sicher zu gehen, dass die Bauausführung vom ersten Spatenstich bis zur Bauabnahme sach- und fachgerecht erfolgt, ist spezifisches Know-how notwendig. Neben der fachlichen Kompetenz sind folgende Kriterien einer guten Baubegleitung zu beachten: Unabhängigkeit vom Bauunternehmen, marktneutrale Beratung und eine regelmäßige Kontrolle und Dokumentation der Bauausführung zu jedem zentralen Bauabschnitt (ca. 8 bis 10 Termine). Bauherrenberater des Bauherren-Schutzbunds (BSB) begleiten private Bauherren während des Baus, kontrollieren aber nicht nur die Bauausführung, sondern beraten die Bauherren auch bei individuellen Fragen und Problemstellungen.
Die baubegleitende Qualitätskontrolle des BSB beginnt bei den Gründungsarbeiten, erfasst die Rohbauarbeiten vom Keller bis zum Dachgeschoss samt Dacheindeckung und Klempnerarbeiten, Fenstereinbau und Rohinstallation, Putzarbeiten und Dämmung. Sie erstrecken sich aber auch auf Trockenbau, Estrich, Fliesenarbeiten und auf die Haustechnik. Alle Baustellenbesuche werden dokumentiert. Somit erhalten Bauherren über jeden Termin eine Text- und Bilddokumentation mit dem erreichten Baufortschritt und den festgestellten Baumängeln. Deren Beseitigung kontrolliert der Bauherrenberater beim nächsten Baustellentermin. Bei Baumängeln sind viele Bauherren ohne einen Bauexperten, der die Interessen gegenüber dem Baupartner vertritt, überfordert. Die baubegleitende Qualitätskontrolle endet mit der Mitwirkung bei der Schlussabnahme.
Darüber hinaus berät der Fachmann auch bei Abweichungen von der Baubeschreibung, bei Kostenüberschreitungen und bei einem nicht eingehaltenen Fertigstellungstermin. Katastrophale Folgen kann eine Firmeninsolvenz haben. In schwierigen Situationen wissen Bauherren einen Partner zu schätzen, der einen Interessenausgleich zwischen allen Beteiligten anstrebt und bei eventuellen Rechtsstreitigkeiten fachliche Hinweise beisteuert.
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Kostenersparnis durch rechtzeitig erkannte Mängel
Eine Studie des BSB und des Instituts für Bauforschung e.V. Hannover belegt, dass während der Bauzeit etwa zwanzig gravierende Mängel auftreten und bei der Bauabnahme erfahrungsgemäß noch einmal bis zu zehn hinzukommen. Unentdeckt können Mängel zu schweren Bauschäden führen, die hohe Schadensbeseitigungskosten nach sich ziehen. Mit einer baubegleitenden Qualitätskontrolle lassen sich diese Risiken weitestgehend mindern, Ärger vermeiden und Kosten sparen.